Urlaub in Kolumbien

Friday, June 23, 2006

Isla Palma

Nach einem kurzen Zwischenstop in Bogota flogen wir nach Cartagena. Komplett andere Welt. Spanischer Kolonialstil. Aber wir fuhren gleich weiter 2h per Boot auf Isla Palma. 5 Tage all inclusive Erholung standen auf dem Programm. Die Fahrt dahin ist nur Leuten zu empfehlen die nicht Seekrank werden. Wie gesagt 2h, Welle um Welle bei bester Reggaton in voller Lautstärke. Was bekommt man geboten?
Wenig Leute (nur zwei Europäer), Wasser ab 18:00 bis 9:00 Uhr, richtig gutes und vor allem sehr viel Essen, 4 Bars die Cocktails im orginalverhältnis mixen, sehr freundliches Personal, ein bisschen Englischkenntnisse hier und da, eine Insel mit Geschichte, traumhafte Strände, falsche Brüste, Nasen und so weiter, Tauchschule (PADI-Lizenz für 200 €), Abendprogramm (nie besucht), Windsurfing inkl., einen Zoo, viel Ruhe und Salz auf unserer Haut. Die Zimmer sind ok. Das Nötigste. Das Bad befand sich bei uns im oberen Teil und war offen gestaltet. Somit war duschen und Toilette im Freien. Ganz nett. In den 5 Tagen die wir hier waren haben wir uns richtig erholt. Der Höhepunkt war der Tauch-Schnupperkurs. 2 Stunden, guter Trainer, bis 4 Meter runter und Korallen bestaunt. Traumhaft. Die Insel selbt birgt einige Überraschungen. Man wundert sich zunächst, woher die verschiedenen Tiere wie Flamingos, Delphine, Sträusse und sogar die Rehe herkommen. Ricardo, rechts aussen, hatte die Erklärung. Die Insel gehörte einem Mitglied des Medellin-Kartels, der sich hier sozusagen seinen Traum erfüllt hat. Sofort kamen "Blow"-Erinnerungen hoch. Neben Delphin-, Krokodil- und Haifischbecken, gibt es Büffel, Schildkröten, Papageien usw. Auch eine skurile Grotte die in eine Haupthalle mündet. In dieser Halle steht ein monumentales Aquarium, geschätzte 30 m Durchmesser und ca. 5 Meter hoch. Gigantisch, aber wie man sieht dem Verfall ausgeliefert. Es wird sich zwar bemüht, aber niemand hat das Geld.

Wer einen Eindruck bzw. ein paar Informationen zu dem erwähnten Film "Blow" haben möchte, dem kann ich folgendes Interview mit George Jung empfehlen. Mal ein anderer Blickwinkel auf die Person, die durch Johnny Depp dargestellt wurde.

Tuesday, June 20, 2006

Parque Natural Amacayacu

Von Leticia ging es dann per Speed Boat in den Nationalpark "Amacayacu", Buchbar über Decamaron, Transfer ist inklusive. Von Leticia braucht es ca. 2 Stunden, aber nur weil unterwegs viele Stationen angefahren werden. Ein Tip, zeitiges kommen sichert eine 2er-Bank. Das ist deswegen gut, da das Boot meist bis zum letzten Platz gefüllt wird. Sitzt man dann auf der letzten Bank kann es eng werden.

solchem Comfort erwartet man gar nicht. Wir hatten Angekommen, empfängt einen schon die freundliche Crew des Parks. Die Lodges ineine Lodge für 4 Personen gebucht. Es gibt aber auch Dorm Rooms. Strom gibt es von bis 9 und ab 18 Uhr. Der Park
hat seine eigenen Generatoren. Früh halb 8 gibt es Frühstück für alle im Speiseraum. Und seit nicht enttäuscht, auch hier gibt es Internet und Fernsehen, aber nur im Aufenthaltsraum.Mit viel Liebe zubereitet. An großen Tischen kommt man auch gleich ins Gespräch mit den anderen Gästen und kann sich über mögliche Trips austauschen. Hier trafen wir auch die ersten Deutschen. Allgemein haben wir es genossen mal nicht so viele Europäer zu treffen. Die Leute die man dann hier antrifft sind aber alle auf der gleichen Wellenlänge, klar wer diesen Weg wählt hat so ziemlich die gleichen Vorstellungen von Urlaub.

Was kann und sollte man tun?

Gleich zu Beginn haben wir eine Nachtwanderung mit dem Kajak gemacht. Begleitet von einem einheimischen Guide glitten wir so fast lautlos in kleinen Nebenflüssen durch die Nacht. Wahnsinn! Der Dschungel ist laut. Man sieht so viele Sterne und naja nebenbei prüft der Guide per Taschenlampe halt ob Krokodile in der Nähe sind. 1 1/2 Stunden später ist man mit tausend Eindrücken zurück. Die Tour ist wie viele andere Touren inklusive.

Am nächsten Tag ging es auf eine 4-stündige Dschungeltour. Ein Guide, 3 Ahnungslose mit nur 4 Flaschen Wasser. Nehmt auf jeden Fall mehr mit! Start war in einem Nachbardorf. Dort gab es erstmal Gummistiefel für jeden. Nach ca. 15 Minuten wussten wir warum. Teilweise versinkt man bis zur Hälfte des Stiefels. Mit dem Guide gings also rein in den Dschungel. Nach einer halben Stunde war ich schon am Limit. Die unglaubliche Hitze, die Luftfeuchte und die Tour selbst waren der Hammer. Teilweise kommt man über kurze Freiflächen. Die fühlen sich an wie als wäre man in der Sauna. Der Guide war sehr gut, zeigte und erklärte uns viel und schritt schnellen Schrittes voran. Wir alle waren am Limit, ausser ihm natürlich. Dazu muss man sagen, dass wir alle sehr viel Sport treiben, konditionell also fit sind, aber die Verhältnisse raffen Dich einfach dahin. Unser Ziel war nur diesen Baum zu sehen. Baum, Baum, Baum, wann kommst Du endlich. Nach 2 Stunden waren wir da. Der Guide wollte gern noch weiter, aber der Baum war das Ziel.


Am nächsten Tag wartete schon das nächste Highlight. Rosa Delphine. Per Boot ging es eine halbe Stunde flussaufwärts zu einem Nebenarm des Amazonas, der bei Ebbe zum See wird. Hier dürfen pro Tag nur 3 Boote drauf. Wir waren allein. Allein auf einem riesigen See. Dann Schwimmwesten an und im Wasser treiben lassen. Schon nach kurzer Zeit ließ sich der erste Delphin blicken. Rosa Delphine kann man nur in Kolumbien bewundern. Sie sind größer als normale Delphine, haben keine so ausgeprägte Rückenflosse und verfügen über einen sehr beweglichen Kopf, was die Nahrungssuche im Dickicht bei Flut erleichtert. So trieben wir dann ca. 45 Minuten im Wasser, fasziniert von der Umgebung, der Stille und natürlich von den Delphinen, die auf ca. 20 Meter an uns rankamen. Ein Glück das wir erst nachher noch sehr detailliert über die verschiedenen Tierarten im Amazonas aufgeklärt worden, sonst hätten wir diesen Trip wahrscheinlich nicht gemacht.

Saturday, June 10, 2006

Leticia

Nachdem wir eine Übergangsnacht in Bogota verbracht hatten, machten wir uns auf nach Leticia. Per Flugzeug kann man einmal täglich mit Aero Republica fliegen. Verspätungen muss man in Kauf nehmen, also lieber einrechnen, dass man erst Nachmittags in Leticia ist, wenn früh der Flug gehen soll. Auf jeden Fall nicht verrückt machen lassen. Stories wie, die Maschine könnte nur bis 14:00 in Leticia landen und es wäre normal das Flüge komplett ausfallen nicht so ernst nehmen!!! Alles heisse Luft. Und von der bekommt man noch genug, wenn man da ist.

Der Anflug ist etwas Besonderes. Man sieht nur Urwald, und plötzlich ist da unten ein klitzekleiner Flughafen und schwups ist man da. Es erwartet einen eine Wand aus Wärme und Luftfeuchte, und Kapas. Kapas ist der in Kolumbien sehr für seine "Amazonas-Werbung" bekannte Vorzeige-Leticianer. Der Anblick erschrickt zuerst. Ein etwas älterer sehr rüstiger Mann, lange blonde Haare (deutscher Vater) und ein wirrer Dialekt. Aber, er passt dorthin wie die Faust aufs Auge.

Um schlechten Überraschungen vorzubeugen,
hatten wir die "Decamaron Decalodge Ticuna" gebucht. Ein Traum, und wirklich etwas unwahr in dieser Umgebung. Die Lodges verfügen über massig Platz, ein schönes und sauberes Bad, Fernsehen, Hängematte, ach, einfach alles. Auch ein Pool, welchen wir sofo rt genutzt haben um eine kleine Abkühlung zu erhalten. Das nationale Essen ist inklusive und hervorragend. Auch die verschiedenen Säfte probieren.

Aber auf jeden Fall die Möglichkeit nutzen im Ort zu essen. Und nicht vergessen, Sonnenschutz!!! Die Sonne sind Europäer einfach nicht gewöhnt. Eine halbe Stunde zu viel kann schwere Folgen haben. Ein weiterer Höhepunkt ist die Möglichkeit die Vorteile des Dreiländerecks zu nutzen. Vom Hotel aus sind es 10 Minuten zu Fuss nach Brasilien und ebenso nach Peru. Es gibt keinen Grenzübergang und so kann man jedenfalls einen Fuss in diese anderen Länder setzen. Das gilt aber nur für Leticia. Ansonsten ist natürlich eine normale Einreise erforderlich.


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